Mittwoch, 30. Juni 2010

Whale watching!






Die Vesteralen liegen nördlich der Lofoten. In Andenes am nördlichsten Zipfel der Insel Andoya befindet das Walsafari Zentrum:
Whalesafari.com
Die geographische Lage eignet sich hier hervorragend für eine Walsafari, da die Kante des Kontinentalsockels nur etwa 10
Seemeilen vor der Küste liegt. Hier fällt der Meeresgrund sehr schnell und steil bis auf 1500m ab. Eine sehr nährstoffreiche
Tiefseeströmung wird hier in die oberen Wasserschichten umgelenkt. Man kann dies auch an den Stränden beobachten. Das Wasser ist
kristallklar und der Strand schneeweiß.
Durch den hohen Nährstoffanteil gibt es hier natürlich sehr viele Fische, Raubfische und Wale.
Nach einer Stunde mit dem Schiff haben wir das bevorzugte Futtergebiet der Wale erreicht. Der Kapitän saß im Maßtkorb und
hielt Ausschau. Einer der Walforscher hatte einen Kopfhörer auf, der mit den Unterwassermikrofonen verbunden war, und lauschte.
Die Pottwale stoßen Klickgeräusche aus, die bis zu 230 DB laut sein können!
In Spannung blickten alle aufs Meer hinaus.
Plötzlich sah ich ihn! "Wal!" rief ich. Alles schaute zu mir und dann in die Richtung in die ich zeigte.
In etwa 200m Entfernung tauchte die Rückenflosse auf. Das etwa 15 m lange Tier verharrte an der Wasseroberfläche und
prustete eine Fontäne Spray in die Luft.
Das Schiff ging in Schleichfahrt über und wir näherten uns langsam dem gewaltigem Tier. Noch etwa 10 Minuten schwamm er langsam vor
und neben uns her. Sein Atem war deutlich zu hören. Ruhig und kraftvoll, bis er zum Tauchen ansetzte.
Ein Pottwal hat im Kopf ca 3000 - 5000 Liter Öl gelagert und muß dadurch sehr steil abtauchen.
Wenn er abtaucht ist seine Schwanzflosse zu sehen, die wie bei uns Menschen der Fingerabdruck als Erkennungsmerkmal dient.
Etwa 200 Tiere wurden hier schon identifiziert. Jedes Jahr im Frühling kommen nur die Männchen um sich hier eine ordentliche Speckschicht anzufressen.
Die Weibchen und Jungtiere bleiben weiter im Süden, da es hier viele Orcas, der einzige natürliche Feind des Pottwals, gibt.
Ein männliches Tier kann bis zu 20 m lang und 70 t schwer werden, während Weibchen nur etwa 12 m lang werden. Sie leben in
Familien wobei sich die männliche Tiere, nach etwa 5 Jahren bei der Mutter, absetzen und umher ziehen.
Die Fotos werden diesem schönen Naturschauspiel leider nicht gerecht. Man muß es selbst erleben.

Überfahrt Vesteralen, Lofoten










Nord- Norge, Polarkreis






Während einer sonnigen Nachtfahrt erreichten wir "Nord-Norwegen".
Die Sonne scheint nun 24 Stunden am Tag. Das macht unserem Biorhythmus ganz schön zu schaffen. Wir schlafen
meist bis mittags und gehen frühmorgens erst gegen 2 Uhr ins Bett.
Man trifft nach Mitternacht viele Spaziergänger und Angler sowie Hobbyfotografen, die das schöne Dämmerlicht festhalten
möchten.

Trondheim



Weiter gings für einen kurzen Abstecher nach "Trondheim", der drittgrößten Stadt und ersten Hauptstadt Norwegens.
Dort genossen wir am Hafen ein Gericht namens "Bacalao". Es besteht aus Fisch, Tomaten, Zwiebel sowie Oliven.
Dazu werden Brot und Butter gereicht. Sehr lecker und nur zu empfehlen.
Ach, nicht zu vergessen: Zwergwal stand auch auf der Speisekarte.
Aber, wo wir schon einmal bei den kulinarischen Genüssen sind - wir haben uns "Elchwurst" gekauft. Naja, ist halt eine
Frage des Geschmacks. Unserer war´s nicht. Widerlich!!!!!!!!

Geiranger Fjord!







Nach 3 Tagen Regen hatten wir endlich die Gelegenheit den "Geirangerfjord" mit seinen wunderschönen Wasserfällen mit den Namen
wie "Sieben Schwestern" und "Brautschleier" per Schiff zu entdecken.
Der 16 km lange "Geirangerfjord" gehört zu den schönsten Fjorden Norwegens und das zu Recht.

Bergen





Auf dem Weg Richtung Nordkap legten wir einen kleinen Zwischenstopp in "Bergen", mit dem Spitznamen: die alte Holzstadt, ein.
Im Mittelalter war Bergen die Hauptstadt Norwegens. Heute gehört das Hanseviertel Bryggen zum Weltkulturerbe der UNESCO.
In den alten Wohn- und Lagerhäusern aus Holz, die restauriert und wieder aufgebaut worden sind, befinden sich heute
Kunsthandwerksläden und Cafes.

Freitag, 25. Juni 2010

Kjerag!





















Nachdem wir am Preikestolen in einer einsamen, schönen Bucht campiert hatten, sind wir zum Kjerag ans andere Ende des Lysefjords
gefahren. Der Fjord ist 42 km lang. Man fährt also entweder mit der Fähre hindurch oder mit dem Auto eine grooooße Runde.
Das daraus ein Tagesaufgabe wurde hatte ich nicht gedacht. Als wir angekommen sind, lag teilweise Schnee aber es war warm.
Die Schafe waren sehr freundlich und leckten mir den Bus sauber :-)
Am nächsten Morgen hatte es sich völlig zugezogen und wir hatte die Befürchtung, dass uns der Kjerag nicht hinauf lassen würde.
Wir versuchten es trotzdem und hatten Erfolg. Es war sehr beschwerlich. Der Hike dauerte 5 Stunden und wir gingen zum Teil durch
Nebel und Schneefelder. Der Kjeragbolten ist ein Felsen der sich ,nach der letzten Eiszeit, in einer Felsspalte in 1000m Höhe
festgekeilt hatte. Man kann ihn auch begehen sollte sich aber sichern....
Auf dem Rückweg erkannten wir warum der Kjerag unter Basejumpern in der ganzen Welt berühmt ist. Hier gibt es 7 Absprungorte,
so genannte Exits, in kurzer Zeit zu erreichen.
Die Felswände sind alle ca 1000m senkrecht, teils positiv, teils negativ geneigt. Der freie Fall dauert längstens
16 Sekunden, vorbei an der schroffen Wand.
Wir konnten die Aufregung und das Adrenalin in der Luft spüren, sensationell, irre!!
Es waren Basejumper,Wingsuit-Flyer und Speed-Flyer vor Ort. Wingsuit-Flyer fliegen wie Eichhörnchen oder Fledermäuse weit von der Wand weg, segeln
und können den Fallschirm erst kurz vor Boden öffnen.
Speed-Flyer sind sehr kleine Gleitschirme die mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit fliegen können.
Alle landeten wohlbehalten auf dem Camping Platz am Fuße des Berges, bis auf einen....Er ist im Wald in die Bäume gekracht (mit geöffnetem Fallschirm)....
Auf dem Camping waren Australier, Neuseeländer, Franzosen, Schweizer, Engländer, Amerikaner,
Deutsche und Norweger. Alles Basejump-verrückte, die aus einem Grund da waren:
Dem Boggie!!
Wegen des Aufstiegs schafft man normalerweise 2 Jumps am Tag, die Guten auch 3. Der Veranstalter des Boggies hatte einen Helikopter für 3 Tage
gechartert und so konnten alle 7 Exits in kürzester Zeit erreicht werden. Freude,Party und hoch die Tassen am Abend als der Heli eintraf.
Trotz des teueren Alkohols wurde gesoffen als gäbe es kein Morgen.